Die Borreliose und ich
Ich wurde als Kind im Nabel von einer Zecke gestochen. Ab dem 14.Lebensjahr hatte ich einen erhöhten Cholesterinspiegel und immer wieder Krankheitsschübe unbekannter Ursache und oft Kopfschmerzen.
1997 im 18ten Lebensjahr trat eine Gonarthritis rechts auf. Der damaliger Sportmediziner konnte keine Ursache finden. Ich litt während der gesamten Studienzeit ständig unter Kopf und Rückenschmerzen.Schmerztabletten waren mein ständiger Begleiter, auch wenn sie nicht viel geholfen haben. Zu einem starken Ausbruch fast aller Borreliosetypischen Symptome kam es nach der Hepatitispflichtimpfung im Rahmen des Medizinstudiums. Ab dem Zeitpunkt hatte ich ständig Nachtschweiß, Ganzkörperschmerzen, Wortfindungsstörungen und brain fog. Auch ich als Mediziner durchlief die ganze Kaskade an Abklärungen und Fehldiagnosen sowohl an der Universitätsklinik mit V.a Collitis ulcerosa DD Mb.Chron und den BHB mit der Diagnose Burn out bei beidseitiger Hüftgelenksentzündung.
Auf Anraten meines Tierarztes lies ich dann auf Eigeninitiative Blut in Deutschland testen. Leider wurde die Borreliose negativ getestet. Der Herpes Zoster Wert war jedoch so hoch, dass er nicht mehr meßbar war. Auf Anraten habe aber trotzdem mit einer Behandlung begonnen und nach ca. 6 Monaten zeigte sich auch ein positiver Immunblot plus Coinfektionen: Chlamydien, Herpesinfektionen (EBV,VZV,HSV- alle reaktiv positiv). Selbstbehandlung nach diversen Recherchen internationaler Fachartikel und Kontaktaufnahme mit diversen internationalen Borreliosespezialisten. Ab 2008 symptomfrei. Reinfektion durch eine Pferdebremse 2012 mit sofortiger Neubehandlung. Da ich durch meine Krankheit am eigenen Körper gespürt habe, wie furchtbar diese Erkrankung ist und wie wenig Hilfe man von außen (Ärzten, Versicherungen, aber auch Angehörigen) bekommt, habe ich mich damals dazu entschlossen, anderen, die auch an dieser Krankheit leiden, zu helfen.
2009 eröffnete ich dann eine Wahlarztordination mit Schwerpunkt chronische Borreliose.
Mittlerweile behandle ich ein breites Patientenkollektiv. Vom chronischen Schmerzpatienten über Patienten mit der Diagnose MS, ALS, Rheuma, Gicht, Lupus bis hin zu Krebspatienten. Patienten aus Amerika, England, Norwegen, Italien, Schweiz, Deutschland und natürlich Österreich wurden und werden von mir behandelt. Ich versuche immer allen gerecht zu werden und mir für jeden Patienten genügend Zeit zu nehmen. Was ich jedoch von meiner Erkrankung gelernt habe, ist auch Zeit für mich zu haben. Daher bin ich nicht 7 Tage die Woche und 24 Stunden im Einsatz.
Ich arbeite als ILADS Arzt eng mit der BCA Klinik Augsburg zusammen und Patientenblut wird sowohl dort als auch im Hygieneinstitut Graz getestet.
Curriculum vitae //
Ausbildung
10 / 1997 Studienbeginn Medizin an der Universität Graz
06 / 2000 Abschluss des ersten Studienabschnittes
12 / 2001 Famulatur Radiologie, LKH Graz (Sonographie)
01 / 2002 Abschluss des zweiten Studienabschnittes mit Auszeichnung
02 / 2002 Famulatur Chirurgie, LKH Graz (Prof.Steindorfer)
02 / 2003 Famulatur Innere Medizin, LKH Graz
04 / 2003 Famulatur Innere Medizin, LKH Graz
04 / 2003 Famulatur Augenheilkunde, LKH Graz (Prof.El-Shabrawi)
06 / 2003 Vertiefte Ausbildung Augenheilkunde
10 / 2003 Vertiefte Ausbildung Pädiatrie (Prof. Kerbl)
01 / 2004 Abschluss des dritten Studienabschnittes (Notenschnitt 1,1)
01 / 2004 Promotion zum Dr. med. univ (in Mindestzeit)
10 / 2004 - 03 / 2005 UKH – Graz ( Unfallchirurgie, Allgemeinmedizin )
05 / 2005 - 08 / 2005 LKH Wolfsberg ( Gynäkologie, HNO )
10 / 2005 - 03 / 2006 BHB Eggenberg (Neurologie)
05 / 2006 - 05 / 2007 BHB Eggenberg ( Innere Medizin )
09 / 2007 - 11 / 2007 Ordination Dr.Bartenstein (Dermatologie)
01 / 2008 - 03 / 2009 LKH Graz (Chirurgie, Gynäkologie, Kinderheilkunde, Orthopädie)
04 / 2009 - 02 / 2011 Stationsärztin an der Privatklinik Leech
seit 2009 Wahlarztordination Schwerpunkt chronische Borreliose
2008 Basiskurs Notfallmedizin
2009 Kurs für spezielle Notfallmedizin, Notarztdiplom
Zusätzliches:
Wissenschaftliches Arbeiten an der Augenklinik des LKH Graz ( PCR).
Publikation der Ergebnisse als Erstautorin in der Acta Ophtalmologica Scandinavica.